Titel: Kasimir Karton – Mein Leben als unsichtbarer Freund
Autor: Michelle Cuevas
Seitenzahl: 208
Verlag: Fischer-Verlag
Originaltitel: Confessions of an Imaginary Friend:
A Memoir by Jacques Papier
A Memoir by Jacques Papier
Übersetzer: Uwe-Michael Gutzschhahn
Kasimir und Fleur sind Geschwister, Zwillinge um genau zu sein. Sie teilen sich alles, machen alles gemeinsam und sind so auch die besten Freunde. Doch irgendwann beschleicht Kasimir das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, denn irgendwie scheinen ihn alle zu hassen und zu ignorieren, außer Fleur. Er versucht herauszufinden woran es liegen könnte das alle, sogar der Dackel, ihn hassen und stellt dann fest, dass er eigentlich unsichtbar ist. Von da an begibt sich Kasimir auf Abenteuer und versucht herauszufinden wie es ist ein unsichtbarer Freund zu sein und vor allem, ob es möglich ist sichtbar zu werden.
Die Geschichte teilt sich in zwei Teile, zunächst geht es darum, das Kasimir erkennt was er ist, also ein unsichtbarer Freund. Und der zweite Teil befasst sich vor allem damit, was für Abenteuer Kasimir erlebt. Ich muss gestehen, dass ich den ersten Teil beim Lesen sehr interessant fand und mit Kasimir mitgefühlt habe. Beim zweiten Teil hätte ich mir viel mehr Inhalt gewünscht. Mehr Abenteuer von Kasimir Karton und sein Leben als unsichtbarer Freund, in all seinen Formen und Eigenschaften. Diese Geschichten fand ich so süß und interessant, schade, dass die Autorin da bereits zeitig aufgehört hat.
Kasimir Karton war mir als Protagonist von Anfang an sehr sympathisch, ich mochte seine Art mit der Situation umzugehen, und er wirkte zu jeder Zeit für mich als Leser real und menschlich. Manchesmal musste ich mich daran erinnern, dass er ein unsichtbarer Freund ist. Das Konstrukt um die Geschichte herum, welches Michelle Cuevas schafft, ist interessant und fantasievoll. Wie schon erwähnt findet dieses Konstrukt vor allem im zweiten Teil Anklang, da wir dann in die Welt der unsichtbaren Freunde eintauchen.
Die Idee von „Kasimir Karton“ finde ich grandios, ich mag es, wenn mit kindlicher Fantasie geschrieben wird und man sich einfach selbst fragt, was genau denn nun wahr und falsch ist. Die Umsetzung hat mir nicht zu 100 % gefallen, da ich finde, man hätte Kasimir viel mehr Abenteuer erleben lassen soll, vielleicht zugunsten der Einführung zur Geschichte, denn als Leser weiß man bereits, das Kasimir ein unsichtbarer Freund ist. Das Ende hat mich dann erneut sehr tief berühren können, sie wie es ganz oft bei Kinderbüchern ist. Zwischendurch hatte ich sogar den Gedanken, dass Michelle Cuevas ihren eigenen, ehemaligen, imaginären Freund beschreibt.
Fazit:
Erneut hat es ein Kinderbuch auf seine ganz eigenen Art geschafft, mich zu berühren. Ich mochte das Weltenkonstrukt der Autorin und die Charaktergestaltung. Lediglich inhaltlich hätte man mehr machen können, mehr Abenteuer, mehr von Kasimir Karton. Das Ende wiederum hat mich auf wunderbare Weise berührt.
Vielen Dank an den Fischer-Verlag für das Rezensionsexemplar!