Titel: Lily Frost – Fluch aus dem Jenseits |
Worum gehts?
Lily Frost zieht mit ihrer Familie in ein altes Haus in einer verschrobenen Kleinstadt. Ihr Zimmer auf dem Dachboden ist ihr unheimlich: Immer wieder fällt der Strom aus, die Tür verriegelt sich von selbst und Lily entdeckt Buchstaben, die in die alten Dielen geritzt sind – sie ergeben ihren Namen. Jemand – etwas – scheint mit ihr kommunizieren zu wollen. Ist es Tilly, das Mädchen, das früher hier gelebt hat? Warum traut sich niemand über ihr Verschwinden zu sprechen? Lily gerät auf ihrer Suche nach Antworten in tödliche Gefahr und begreift: Ihr Schicksal ist auf unheilvolle Weise mit Tilly verbunden.
Meine Meinung:
Zunächst möchte ich erstmal das Coverdesign hervorheben, vielleicht wirkt es auf dem Bild oben noch recht schlicht, aber wenn man es in der Hand hält ist es ein wahrer Schatz. Das gesamte Cover reflektiert wunderschön lila im Licht, was dem Ganzen einen Hauch von Schönheit und Geheimnis verleiht, somit stimmt es schon wirklich gut auf die Geschichte ein.
Das Buch selbst war dann doch nochmal eine andere Nummer. Zunächst wäre da Lily, unsere Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin. Mir ist bewusst, dass sie gerade mal 15 Jahre alt ist, und somit mitten im schwierigen Teenager-Alter, dennoch fand ich einige Aussagen von ihr und auch Entscheidungen sehr naiv. So entscheidet sie selbst, dass sie unbedingt auf dem gruseligen Speicher einziehen will, obwohl sie doch spürt, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Auch wenn das Geheimnis womöglich reizt, würde doch niemand entscheiden auch bei Dunkelheit dort schlafen zu wollen. Zudem war Lily auch wirklich zickig, und ja ich weis sie ist erst 15 Jahre alt, aber man darf auch mal an andere Menschen denken und nicht immer nur an sich selbst. Man merkt sehr schnell, dass hier die Protagonistin vielleicht doch etwas sehr jung angelegt wurde, teilweise aber vielleicht über den Rand hinaus geschossen wurde. Dennoch mochte ich auch bestimmte Züge an Lily, so ihre Lust auf Abenteuer und ihr Spürsinn, und manches Mal auch ihren Mut.
Neben Lily fiel mir vor allem noch Max auf, ihr Bruder. Er hat mir immer mal wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, mit seiner leichten Art und seinem offenem Umgang. Manchmal hätte ich mir gewünscht Lily wäre mehr wie er. Alle anderen Protagonisten waren auf Grund der Kürze der Geschichte nicht wirklich im Mittelpunkt. Sie streifen immer nur wieder die Story um sie voran zubringen, aber Lily ist meist alleine unterwegs. Und natürlich ist da noch das vermisste Mädchen, was anscheinend nur Lily sieht und heimsucht.
Damit wären wir schon beim gruseligen Teil der Geschichte, der mich auch ganz oft gepackt hat. Diese Stellen fand ich tatsächlich für ein Jugendbuch sehr gelungen und gruselig genug, man hat die Kälte fast spüren können. Die Autorin hätte hier vielleicht noch mehr mit den indirekten Elementen des Thriller spielen können, statt direkt zu erwähnen, was zum Beispiel das Geräusch verursacht hat. Abschließend möchte ich noch den Schreibstil und somit auch die Übersetzung loben, das Buch lies sich wirklich wunderbar leicht und einfach lesen. Dennoch fehlte mir vor allem im Inhalt immer mal wieder ein paar Spannungshöhen, und vor allem das Ende war dann doch recht flach.
Fazit:
Eine Gruselgeschichte die zwar für schaurige Momente sorgt und durch einen tollen Schreibstil überzeugt, dennoch wirkt die Hauptprotagonistin zu aufgesetzt und das Ende kommt zu plötzlich ohne großen Spannungsbogen. Dadurch wirkt das Buch nicht ganz rund, und irgendwie nicht fertig. Schade, denn hier wäre definitiv mehr drin gewesen, mich hätte es sehr gefreut!
Huhu Piglet,
das Buch stand noch auf meiner Wuli. Davon wird es jetzt aber runterwandern. Da gibt es bestimmt einige Bücher die besser sind.
LG Sandra