Titel: Sommer in St. Ives |
Meine Meinung:
Anne Sanders entführt uns an die Küste von Cornwall zu einem unvergesslichen Sommer. Der Grund ist die Einladung von Elvira, der Großmutter von Lola, die ihre gesamte Familie für 6 Wochen nach St. Ives eingeladen hat. Den wahren Grund kennt niemand, aber natürlich lässt dieses Geheimnis nicht lange auf sich warten.
Die Geschichte lebt von den verschiedenen Protagonisten, ihren Geschichten, Geheimnissen und Entscheidungen. Da wäre zunächst die Familie Lessing, deren mittlere Tochter Lola unsere Erzählerin ist. Lola wirkt irgendwie stets neben sich, herzensgut und auf ihre Art witzig. Sie war als Erzählerin und Hauptprotagonistin unglaublich symphatisch und ehrlich. Ich mochte sie sehr und bin direkt mit ihr warm geworden. Leider hat sie immer wieder Zweifel und dadurch macht sie sich kleiner und unbedeutender als sie ist. Ganz anders sind da ihre Geschwister Lynda und Luca. Lynda, ihre große Schwester, scheint perfekt zu sein, sie hat alles unter Kontrolle und nichts kann sie aus der Ruhe bringen, außer vielleicht Kohlenhydrate. Luca, ihr kleiner Bruder, ist schon eher wie Lola. Er hat eine sarkastische-witzige Ader und wirkt etwas düster, aber dennoch herzensgut.
Einen besonderen Platz nimmt Elvira ein, die Großmutter von Lola, ihrer Vergangenheit wird sich in zusätzlichen Kapitel gewidmet, womit wir Stück für Stück erfahren was vor vielen Jahren zwischen ihr und Sam passierte, und wie ihre Liebe sich entwickelte. Diese Kapitel haben mir teilweise im Herzen richtig weh getan, weil es einfach so viel Liebe und Tragödie gab.
Auch alle anderen Nebenfiguren haben ihre eigene Art und Weise, wodurch die gesamte Geschichte an Vielfalt und Leben gewinnt. Es hat wirklich Spaß gemacht die verschiedenen Fäden aus Sicht von Lola zu verfolgen und mit zu erleben, wie sich Geheimnisse auftun und Lösungen gefunden werden. Der Schreibstil der Autorin war wirklich angenehm, und ich hätte nicht minder Lust noch mehr von ihr zu lesen, oder gar zu erfahren wie es mit Familie Lessing weiter geht. Am Ende bleibt bei mir als Leser also ein gutes Gefühl zurück. Und jede Menge tolle Lesestunden, die mir die salzige Brise von Cornwall näher gebracht haben.
„Ich seufze zufrieden, während ich all das in mich aufnehme. Diesen Sommer in St. Ives, den werden wir so schnell nicht vergessen.“ (Seite 409)
Fazit:
Ein Buch, dass sich nicht nur als wunderbare Sommerlektüre eigenet sondern noch mit Familiengeschichte und tiefer Lebesgeschichte aufwerten kann, und daher schon jetzt zu meinen Jahreshighlghts gehört. Ich mochte das Setting, die Protagonisten und die Geschichte selbst. Mich konnte die Autorin mit ihrem Buch verzaubern und ich hoffe, dass es vielleicht eine Fortsetzung geben wird.
Vielen Dank an den blanvalet-Verlag für dieses wundervolle Sommer-Rezensionsexemplar!