Titel: Irmina |
Worum gehts?
Die ehrgeizige Irmina reist Mitte der 1930er Jahre nach London, um eine Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin zu beginnen. Dort lernt sie den dunkelhäutigen Howard kennen, dem sie sich im Streben nach einem selbstbestimmten Leben verbunden fühlt. Durch den klugen und zielstrebigen Oxfordstudenten beginnt Irmina ihren Blick auf die Welt zu öffnen. Doch findet ihre Liebschaft ein jähes Ende, als Irmina, bedrängt durch die politische Situation, nach Berlin zurückkehrt. Im nationalsozialistischen Deutschland wird klar, dass ihr gesellschaftlicher Aufstieg nur möglich ist, wenn sie die Augen vor den Verbrechen des Regimes verschließt. Und die politischen Ereignisse eskalieren weiter und weiter
Meine Meinung:
Diese Graphic Novel habe ich bewusst wegen des Themas, welches darin behandelt wird, gelesen. Aber zunächst zur Aufmachung. Die Zeichnungen sind farblich und detailreich. Man hat immer das Gefühl, man kann in Irminas Kopf schauen und so die Geschichte nochmal erleben als Zuschauer, die Autorin hat hier eindeutig nicht an Menge gespart.
Die Geschichte zeigt das Leben einer jungen Frau vor dem zweiten Weltkrieg, mitten drin und das Leben danach. Hier bei ist die Protagonistin eine „ganz normale junge Frau“, sie gehört weder einer Minderheit an, noch fällt sie negativ auf im „System“. Dennoch ist ihre Lebensgeschichte für mich grade deshalb interessant gewesen, denn wie er ging es wohl den Frauen zu jener Zeit? Was waren die Perspektiven und die Lebensumstände?
Ich fand die Protagonistin wundervoll, vor allem weil sie realistisch wirkt. Ist sie zunächst noch voller Elan in London, aus ihrem Leben etwas zu machen, holt sie die Realität in Deutschland schnell wieder ein, und sie muss resgnieren und mit Trauer zurück schauen. Hierbei sind es vor allem die Zeichnungen die die Gefühle wudnerbar übermitteln.
Das Buch unterteilt sich in mehrere Bereiche, die sich bestimmten Themen und Lebensabschnitten widmen. Ein besonderes Thema war dabei die unglückliche Liebe aus Irminas Zeit in London, die sie auch nach Jahren nicht vergessen kann, und deren Ende uns alle überraschen wird. Ganz allgemein schafft es Barabara Yelin ein realistisches und eben anhand von Aufzeichnungen genaues Leben nachzuzeichnen, und uns somit ein Blickwinkel auf das Leben dieser besonderen Frau zu geben.
Fazit:
Eine Graphic Novel die sich einem ernstem Thema widmet, und dennoch nicht an Liebe und Zeichenvielfalt spart. Die Protagonistin war wunderbar und realistisch gezeichnet, ich konnte mich immer wieder in sie hinein versetzen. Wer gern mehr über das Leben einer Frau zu Zeiten des zweiten Weltkrieges erleben will, sollte zu dieser Graphic Novel greifen.