Buchrezension

[Rezension] Regenbogenzeit – Julia K. Stein

Januar 13, 2016



















Titel: Regenbogenzeit
Autor: Julia K. Stein
Seitenzahl: 240
Verlag: carlsen impress

Worum gehts?
Die 17-jährige Leda hat ein schreckliches Jahr hinter sich. Im letzten Sommer starb ihre Mutter und dieser Vorfall lässt sie nicht mehr los. Sie kann nicht glauben, dass alles nur ein Zufall oder Schicksal war und beschließt kurzer Hand selbst in der ländlichen Idylle nach Antworten zu suchen. Als Alibi macht sie bei einem Schlachthaus ein Praktikum, bei dem auch ihre Mutter ein Jahr zuvor Nachforschungen angestellt hat. Welche Geheimnisse verbergen sich hier? Und was will der gutaussenden junge Amerikaner Silas von ihr? (Quelle: Verlag)

Meine Meinung:
Wer bei „Regenbogenzeit“ eine schnulzige Liebesgeschicht erwartet ist falsch, natürlich kommt auch die ein oder andere romantische Szene vor, doch von bunten Regenbogen sehen wir nicht viel. Dafür startet das Buch in einer tristen Einöde voll mit Menschen die keinerlei Elan mehr haben. Das Setting, ein wahrlich trostloser Ort in Brandenburg, hat es mir am Anfang schwer gemacht in die Geschichte reinzukommen, alles wirkte grau und belegt. Die dunkle Gaststätte, der einzige wirkliche Treffpunkt, die kinderlosen Straßen, die Trinker und dann das Schlachthaus in dem täglich so viele Tiere sterben. Kein guter Start, doch ich bin dran geblieben und wurde dafür belohnt.

Für Leda war das letzte Jahr das schlimmste in ihrem Leben, der Verlust ihrer Mutter lässt sie nicht mehr los und sie kann nicht glauben, dass es nur ein unglücklicher Unfall mit Fahrerflucht war. Während ihrer gesamten Nachforschungen wirkte sie für mich teilweise etwas ziellos, sie weis zwar wo sie beginnen will mit ihrer Suche, aber sie hat kein Ziel oder Weg vor Augen, daher passiert es oft, dass sie Hinweise nicht sieht oder falsch deutet, die für mich als Leser schon klar waren. Für mich war sie von Beginn an rastlos und auch irgendwie naiv, mehr ein Mädchen, dass den Verlust nicht richtig verarbeiten konnte als eins, dass wirklich etwas finden will.

Mit Silas beginnt sich auch ihr Interesse zu verschieben, fast schon schließt sie ab mit dem Tod ihrer Mutter und will sich viel mehr auf den karamellfarbenen Amerikaner stürzen, als dann doch alles anders kommt als gedacht. Silas hingegen war mir von Anfang nicht wirklich symphatisch, ähnlich wie Ledas Freundin war er für mich zu undurchsichtig und geheimnisvoll. Er wirkte auf mich nie ehrlich, weshalb ich stets seine Aussagen mit Vorsicht genossen habe. Schließlich habe auch ich mir die Frage gestellt, was ein Amerikaner in diesem brandenburgischen Hinterland will?

Durch die zum Glück wechselnden Settings und langsam aber stetig aufkeimende Spannung hat es das Buch schlussendlich doch geschafft mich bis zum Ende zu packen und ich musste die letzten 100 Seiten einfach in einem Rutsch lesen. Besonders angenehm fand ich den Schreibstil der Autorin, man konnte sich wunderbar auf die Geschichte einlassen.

Das Ende hatte es natürlich nochmal in sich in Bezug auf die Spannung und die Enthüllungen, auch wenn mir einige davon schon früher klar waren als für Leda. Ich hätte mir vielleicht noch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung oder Enthüllung gewünscht, aber dennoch war die Geschichte bis zum Schluss stimmig und spannend. Zwar gab es, zum Glück, keinen gemeinen Cliffhanger am Ende, dennoch bin ich mal gespannt, wann Band 2 erscheint und was dieser für uns zu bieten hat.

Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ausgelöst durch die trostlose Gegend in die es Leda verschlägt konnte mich das Buch doch von Anfang an begeistern und ich hatte keine Schwierigkeiten die 240 Seiten in 2 Tagen durchzulesen. Die Spannung keimte von Seite zu Seite mehr auf und endete in einem Showdown. Ich gespannt was uns Band 2 bieten wird und wie es weiter geht mit Leda und Silas.






Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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  1. Hallo,
    eine wirklich schöne Rezension.
    Ich fand den Anfang hingegen sehr schön. Mir hat das trostlose gleich ein wohliges Schaudern verursacht und ich mochte das Setting total. Es war mal was anderes.
    Was Silas und Joanna angeht, stimme ich dir zu. Er war mir meistens nicht ganz sympathisch.
    Und natürlich war die Auflösung etwas vorhersehbar, aber alles andere drum herum hat einfach gepasst.

    Alles Liebe
    Sophie

  2. Wenn ich schon die Inhaltsangabe lese, bekomme ich ein bisschen Angst. Ich würde nämlich nicht gerne in einem Schlachthaus ein Praktikum machen, aber dieses trostlose klingt irgendwie schon interessant ^-^

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